SERVER STATUS: IN ARBEIT

Der Götterkrieg

Am Anfang war das Chaos. Und aus dem Chaos entstand Ordnung. Ga’an, erster und mächtigster der Götter trat aus dem tobenden Chaos und schuf eine Sphäre der Ordnung. Wo rohe Energie brauste, herrschten nun Regeln. Wo permanente Veränderung war, war nun Stabilität. Begünstigt durch das große Regelwerk welches Ga’an schuf, entstanden bald neue Götter. Und diese erweiterten und formten die Sphäre der Ordnung nach ihren Wünschen. Bald schon entstanden die ersten Welten. Jeder Gott formte sie nach seinen Vorstellungen. Und so entstanden Welten voller bunter Pflanzen oder voller feuriger Vulkane oder solche, die aus reinem Gold mit einem Himmel voller Saphire waren. Und die Götter schufen Wege und Portale, welche die Welten untereinander und mit der Sphäre der Götter verbanden. So konnten sie schnell und unbehelligt vom tobenden Chaos von Welt zu Welt reisen und sich gegenseitig ihre Kreationen zeigen und damit prahlen. Bald darauf schufen die Götter auch die ersten Lebewesen. Und siehe da: Die Lebewesen beteten die Götter an und jene fühlten sich dadurch gestärkt und mit neuer Macht beseelt. Und so schufen sie immer weitere und immer komplexere Lebewesen bis hin zu den mächtigen Drachen. Die Macht des Glaubens war so stark, dass einige Götter ihre Existenz erst durch den zunehmenden Glauben an sie begannen.

Und so wurden die Götter immer zahlreicher und immer mächtiger. Bald stellte Ar’lavas, der Gott der Magie und gewiefteste unter den Göttern, die Frage, ob nicht das gesamte Universum den Göttern untertänig sein sollte? Das Chaos, das noch immer außerhalb der Sphäre der Ordnung brodelte, sollte den Göttern Untertan gemacht werden! Und so versammelten sich der Großteil des Götterpantheons und beschworen das Chaos hinauf in die Sphäre der Ordnung. Doch Hochmut kommt vor dem Fall.

Das Wesen des puren Chaos welches in die Sphäre der Götter beschworen wurde, ließ sich nicht der Ordnung untertan machen. Mit einem gewaltigen Aufgebot an Macht vernichtete es Ar’lavas und zerstreute seine Essenz in die Zwischenwelten. Es entbrannte eine gewaltige Schlacht, in deren Verlauf hunderte weiterer Götter ihr Leben ließen und deren Essenz aus der Sphäre der Götter in die Zwischenwelten geschleudert wurden.

Als die Gefahr drohte, dass der Schleier zwischen den Welten und der Ebene der Götter niedergerissen wird, schritt Ga’an der älteste aller Götter in einer Verzweiflungstat ein. Er bündelte die Kraft seiner bis dahin unsterblichen Seele, um in die Essenz des Chaoswesens selbst einzudringen. Der wahrgewordene Schrecken wand sich, als er mit der göttlichen Kraft in seinem Inneren kämpfen musste. Doch er verlor schlussendlich und erstarrte zu Stein. Schließlich war es Gorbog, der sanftmütigste unter den Göttern, der seinen großen Hammer schwang und die Statue in drei Teile zerschmetterte. Gorbog wurde nach dem Aufprall des Hammers durch die dabei entstandene Energie aus der Ebene der Götter hinfort gerissen und wurde seitdem nicht mehr gesehen.

Das Chaoswesen war besiegt, doch zu einem schrecklichen Preis. Die Essenz Ga’ans, des Ersten der Götter, verlieh dem Wesen aus reinem Chaos nunmehr ein Element der Ordnung. Was vorher rohe, ungerichtete Gewalt war, bekam nun einen Funken Stabilität. Aus der Stabilität erwachte in jedem Bruchstück jeweils ein Bewusstsein. Das Bewusstsein im kleinsten Bruchstück des Wesens nannte sich Bar’Demurgion. In ihm war zum größten Teil Essenz Ga’ans gefangen. Daher war Bar’Demurgion kaum mehr als Wesen des Chaos zu erkennen, sondern vielmehr beseelt von Ordnung und Regeln. Das Fünkchen Chaos in ihm war jedoch genug, um die Essenz Ga’ans zu korrumpieren, so dass Bar’Demurgion fortan nach Macht um jeden Preis strebte. Das zweite Bruchstück hingegen hatte nur wenig von Ga’ans Essenz inne. Und so entstand Attiquan. Sein Bewusstsein reichte gerade so weit, zu erkennen, dass das brodelnde Chaos in ihm urtümlich und gut war. Fortan strebte er danach, den Göttern und den Wesen aller Welten zu zeigen, dass Chaos und nicht Ordnung anzustreben ist.

Das letzte und größte Bruchstück war zu gleichen Teilen erfüllt mit Chaos und der Essenz des Ersten Gottes. Tausende von Jahren kämpften beide um die Vorherrschaft. Doch schließlich musste Ga’an erschöpft aufgeben und das Chaos gewann die Oberhand. Es entstand Arkonval. Ein Geschöpf mit der Kraft des Chaos und der korrumpierten Macht Ga’ans. Doch noch war es gefangen in seinem steinernen Sarkophag.

Es war Bar’Demurgion der zuerst lernte, sein Bewusstsein auszusenden um mit seinen beiden Brüdern Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam schmiedeten sie einen Plan, aus ihrem Gefängnis zu entkommen. Arkonval begann, seine Essenz auflodern zu lassen und gegen seinen steinernen Rahmen zu richten. Schwarzer Rauch begann, aus seinem Trümmerstück aufzusteigen. Bar’Demurgion hingegen richtete seine Präsenz auf Yor’Toth, die Göttin der Schönheit. Yor’Toth hatte nach der Beschwörung des Chaos voller Furcht die Flucht ergriffen und das Massaker der Götter so überlebt. Bar’Demurgion schürte ihre Angst vor dem Chaos und zeigte ihr, wie Arkonval gegen sein Gefängnis aufbegehrte. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis er entkam und die Sphäre der Götter ins Chaos stürzte. Die einzige Möglichkeit dies zu verhindern sei, Arkonval aus der Sphäre der Götter zu verbannen. Unter Anleitung Bar’Demurgions wiederholte Yor’Toth das Ritual, welches vor 10.000 Jahren durch Ar’lavas vorgenommen wurde. Erneut öffnete sich ein Riss in der Sphäre der Götter. Bar’Demurgion feuerte Yor’Toth an. Sie müsse ihre göttliche Energie auf Arkonvals Gefängnis lenken und ihn durch den Riss aus der Sphäre der Götter befördern. Yor’Toth folgte dem Befehl und kanalisierte ihre göttlichen Energien auf das größte Bruchstück und schob es in Richtung des Risses. In diesem Moment verwirklichte sich Bar’Demurgions Plan: Die widerstreitenden Energien aus Yor’Toth göttlicher Macht und den Chaosenergien aus dem Riss zerrten an Arkonvals Bruchstück und unter diesem Druck zerbarst das Gefängnis und Arkonval entstieg ihm in einer Detonation aus bösartigem Chaos. Diese Eruption war genug, um auch die steinernen Gefängnisse Attiquans und Bar’Demurgions zu sprengen. Yor’Toth schrie voll Panik und Angst, als sie allein dem Schrecken gegenüberstand und alarmierte damit die übrigen Götter. Arkonval berührte Yor’Toth in einer Geste, die beinahe als sanft interpretiert werden konnte und ließ ein Stück seiner Essenz in sie tröpfeln. Die Angst und Panik der Göttin der Schönheit verschmolzen unter dem Einfluss von Arkonval mit ihrem ureigenen Wesen und entstellten sie auf fürchterlichste Weise.

Mittlerweile waren die restlichen Götter am Schauplatz eingetroffen und wurden der schrecklichen Szenerie gewahr. Das Entsetzen der Götter hätte kaum größer sein können. Ein Wesen erfüllt von Chaos und der Macht Ga’ans und sie selber hatten keinen Streiter mehr, der vergleichbar mit dem verlorenen Ersten aller Götter war. Doch Hilfe kam von unerwarteter Seite. Bar’Demurgion, mehr Ordnung als Chaos, hatte ebenso große Furcht vor seinem großen “Bruder” Arkonval wie die Götter. Attiquan, voll reinem, unverfälschtem Chaos, erkannte, wie verdorben das Chaos Arkonvals war. Beide stellten sich in die Riege der Götter und wandten sich mit geballter Macht gegen Arkonval. Noch erschöpft von seiner langen Gefangenschaft und unbedarft mit seinem durch Ga’an erwachten Bewusstsein zog Arkonval es vor dem Ansturm der Götter zu entfliehen. Er wandte sich dem von Yor’Toth geöffneten Riss zu und ließ seine Essenz voll verdorbenem Chaos hineinströmen. Doch zu viel Essenz versuchte gleichzeitig die Sphäre der Götter zu verlassen und der Riss quoll über und explodierte in einer Detonation aus Chaos. Mit letzter Kraft konnten die Götter die Explosion in ihrer Sphäre eindämmen und nach außen durch den Riss lenken.

Durch die Explosion wurde die leere zwischen den Sphären erfüllt mit einer neuen Dimension. Eine Dimension voller verdorbenem Chaos. Arkonvals Sphäre war geboren. Die Auswirkungen waren in allen Winkeln des Universums zu spüren. Das explodierende Chaos blutete in die Zwischenwelten, zerstörte Tore, Wege und Portale und verdarb einen Großteil der übrig gebliebenden Wege. Stürme aus purem Chaos fegten über die Welten hinweg und korrumpierten Steine, Pflanzen und Lebewesen. Selbst nachdem die Wehen von Arkonvals Dimension abgeklungen waren, blieben Rückstände von Chaos in den Welten und Zwischenwelten zurück. Diese Orte sind heute eine Quelle von Schrecken und Dämonen. Und seitdem haust Arkonval in seiner Dimension, lauert und schmiedet Pläne, um die gesamte Existenz in sein verdorbenes Chaos zu stürzen.

In der Sphäre der Götter wurden Bar’Demurgion und Attiquan aufgrund ihres Beistands gegen Arkonval mit einigem Widerwillen aufgenommen. Bar’Demurgion machte sich sogleich auf die Suche nach den Geheimnissen Ar’lavas. Der Gott der Magie war es, der das Chaoswesen ursprünglich beschworen hatte. Vielleicht würde sein Wissen und seine Macht es Bar’Demurgion ermöglichen, Arkonval für immer in seiner Dimension zu versiegeln, so dass Bar’Demurgion alleine sich zum Herrscher über die Existenz aufschwingen konnte. Attiquan hingegen machte sich auf den Weg in die Zwischenwelten und besuchte von dort aus zahlreiche Welten, denen er den Segen und das Heil des Chaos brachte.