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Ork-Geschichte

 

Quelle: przemek-duda

 Das große Donnern

 Er öffnete die Hand und ließ die zerriebenen Kräuter durch die Luft gleiten. Ein Luftzug aus dem Osten machte dem Schauspiel ein schnelles Ende. Mit ernster Miene sah er den Kräutern nach und wirkte nachdenklich. Er drehte sich um und sah in die Gesichter seiner Artgenossen. Der Stamm hatte sich um den Ahnenstein, der auf einer Erhöhung lag, versammelt, um den Ahnen Respekt zu zollen. Martok war der mez aikar (Oberschamane) seines Stammes und hatte dieses Ritual nun schon unzählige Male vollführt. Seine Erfahrung war ihm in sein müdes und altes Gesicht geschrieben. Mit einem Blick macht er seinem choharar (Häuptling) deutlich, dass das Ritual abgeschlossen war. Der Häuptling nickte ihm respektvoll zu und wandte sich an seinen Stamm: „Olorghi ztark! Olorghi mäkktig!“ Er bekam ein lautes nicht endendes Grunzen als Antwort.

 

Plötzlich bebte die Erde. Martok riss die Augen auf und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Seine alten Knochen waren diese Art der Erschütterung nicht gewohnt. Doch die natürliche Robustheit eines Orks ließ ihn stehen. Anderen erging es nicht so gut. Einige Meter weiter brach ein Stück der Klippe weg und riss ein Dutzend Orks in den Abgrund. Als auch die andere Seite der Klippe einen großen Riss bekam, schloss Martok seine blutroten, mit schwarzen Adern durchzogenen Augen und hob seinen Ahnenstab. Er kanalisierte all seine Kräfte und versuchte den Absturz der Klippe zu verhindern. Die Orks auf dieser Seite nutzten die Gelegenheit und flüchteten mit ihren Artgenossen zurück in ihr Orkfort. Martok ging die Kraft aus und mit einem lauten Donnern fiel auch diese Seite der Klippe in den Abgrund. Er stand nun alleine vor dem Ahnenstein und wirkte erschöpft. Da bebte die Erde plötzlich erneut..

 

Ein paar Jahre später…

 Der ewige Krieg zwischen Elfen und Orks hielt an. Selbst viele der Orks wussten nicht mehr, warum sie die Elfen so abgrundtief hassten. War es ihre ständige Überheblichkeit..? Es gab viele Geschichten, aber wer weiß noch was damals wirklich geschah? Die Wahrheit verlor sich in den unzähligen Schlachten. Für Zargul spielten diese Gedanken gerade keine Rolle. Er war ein okwach (Kriegsfürst) seines Stammes und hatte schon viele Elfen in den letzten Monaten abgeschlachtet. Er brauchte keinen Grund. Es machte ihm einfach Spaß. Zargul starrte über sein eisernes Schild, das mit alten stinkenden Leder überzogen war. Er war gerade dabei einen Angriff gegen einen Jägertrupp der Elfen zu leiten. Aus verstecken machten sie sich nicht viel, weswegen die Elfen sie schon längst entdeckt hatten und in Stellung gingen. Zargul gab das Zeichen zum Angriff. Einige Orks mit Schildern gingen voran, um ihre Verluste gegen den Pfeilhagel der Elfen zu verringern. Dennoch traf es den ein oder anderen Ork ins Bein oder in die Schulter. Diese Treffer schienen den Orks aber nicht ihre Kampfkraft zu rauben. Vielmehr wurden sie wütender und schienen in einen Kampfrausch zu verfallen. Nur selten traf ein Pfeil einen ungeschützten Ork direkt zwischen die Augen, worauf der Getroffene ächzend zu Boden ging.

Es waren nur noch wenige Meter zwischen Orks und Elfen. Die Verteidiger hatten mittlerweile zu ihren Nahkampfwaffen gewechselt, in denen sie mindestens genauso talentiert waren, wie mit dem Bogen. Zargul und seinen Artgenossen war das egal. Ihnen war es nicht wichtig, diesen Kampf zu überleben. Blut sollte fließen, so viel wie möglich...

 

Einige Stunden später war von dem natürlichen Grün der Wiese nicht mehr viel übrig. Ein Blutteppich hatte sich darüber gelegt. Körperteile und Innereien waren in alle Himmelsrichtung verteilt. Zargul und sein Trupp hatten ganze Arbeit geleistet und die Elfen abgeschlachtet. Die große Anzahl an Verlusten war ihnen gleichgültig. Sie erfreuten sich am Anblick des Schlachtfeldes und grunzten sich freudig zu. Kriegsfürst Zargul war auch einer der Orks, der am ersten Angriff gegen die Elfen nach dem großen Donnern beteiligt war. So viele Jahre floss kein Elfenblut. So viele Jahre konnten sie sich vor den Orks verstecken.

Zargul trat gegen eine blutende Elfenleiche, ging in die Hocke und nahm sich einige Gegenstände, die er in seinem Beutel verstaute. Einer seiner Ork-Krieger näherte sich ihm grunzend:

„daz waren bari schnez, harhar!“

Zargul nickte zustimmend und grölte:

„Arokh. Choharar werdän stolz aufh Uoargh sain.... Plündärt alläz und schnaidät aihn paar chelarr di köpfä ab.“

Der Ork ließ es sich nicht zweimal sagen und eilte davon...

Am späten Abend kam der Orktrupp in ihrem Fort an und erzählte von der Schlacht. Der Häuptling sprach Zargul seine Anerkennung aus und wie es bei orkischen Feiern nun mal der Brauch ist, wurde gefeiert bis alle rübeldicht waren.

 

Martok saß währenddessen in seinem Zelt, das mit unterschiedlichen Accessoires geschmückt war. Hier und da hingen einige Knochen von der Decke. Es roch nach verschiedenen Kräutern, die wild überall im Zelt umherlagen. Der Oberschamane beschäftigte sich angestrengt mit einigen Schriftrollen und war von dem Feierlärm genervt.

„Groxx Himarz.“ murrte er und begutachtete eine Zeichnung einer Kreatur oder vielleicht eines Wesens... Martok wusste nicht, was diese Zeichnung war, obwohl er sich nun schon einige Tage damit beschäftigte. Er wusste nur, dass sie etwas mit dem großen Donnern vor einigen Jahren zu tun hatte. Martok konnte zu diesem Zeitpunkt auch nicht wissen, dass er schneller herausfinden würde als ihm lieb ist, was diese Kreatur ist.

 

Grenzenlose Macht

 Einige Jahre später saß Zargul auf dem mit Schädeln und Knochen verzierten Thron inmitten seines Orkforts und ließ als neuer Häuptling seinen Blick über den Stamm schweifen. Die Elfen leisteten immer noch Widerstand und schmetterten die Angriffe der Orks ab. Die Uneinigkeit zwischen den verschiedenen orkischen Stämmen ist der Grund für ihren Misserfolg, dachte Zargul. Jeder Stamm für sich würde es niemals schaffen die Stadtmauern der Elfen niederzureißen. Während die meisten Häuptlinge der anderen Stämme sich mit gelegentlichen Elfenkadavern zufrieden gaben, wollte Zargul mehr. Er wollte die Ausrottung der Elfen, endgültig.

Zargul rief zu einem großen Treffen fast aller Häuptlinge auf dem Westkontinent, der von den Orks Rokkatush genannt wurde. Ein Großteil ließ sich auch dazu überreden, jedoch gab es auch vereinzelt welche, die Zarguls Ruf nicht folgten. Zargul wusste, dass es nicht aller bedurfte, um die Elfen zu besiegen. Die Hälfte würde reichen und diesem Ziel war er erschreckend nah.

 

Jeder der Häuptlinge nahm ein Dutzend seiner besten Krieger mit, um einerseits nicht auf dem Weg zu dem Treffen getötet zu werden aber andererseits auch, um Macht zu demonstrieren. Einige der anderen Häuptlinge hatten natürlich auch die Idee, als ein sogenannter mez choharar (Großhäuptling) in die Geschichte einzugehen. Zargul ließ sich davon nicht beirren. Sein Ruf eilte ihm schon lange über die Stammesgrenzen voraus. Nichtsdestotrotz war die Stimmung sehr angespannt, als die vielen Häuptlinge aufeinander trafen. Dieser Tag sollte für die Orks ein unvergesslicher Tag werden.

 

Zargul saß auf seinem Thron. Die anderen Häuptlinge waren halbkreisförmig um in herum aufgeteilt. Die vielen Krieger der unterschiedlichen Stämme standen etwas Abseits des Geschehens, jedoch in einem Radius, in dem sie schnell hätten eingreifen können.

Zargul sprach entschlossen zu den anderen Orks und schilderte grunzend seine Sichtweise der Dinge. Als der nächste Häuptling aufstehen und sprechen wollte, trat plötzlich ein anderer Ork aus der Menge und schlurfte Richtung Mitte der Häuptlinge. Der Ork trug eine zerfetzte braune Robe, die den Großteil seines Körpers verdeckte. Das Gesicht des Orks sah aufgequollen aus, als würde er tödlich krank sein. Schleim lief aus Augen und Nase und tropfe in gewissen Abständen auf den Boden. Seine Hand umschlang einen orkischen Ahnenstab. Es war Martok, der Oberschamane des Stammes, der in letzter Zeit kaum noch gesehen und fast schon als tot erklärt wurde.

Martok trat in die Mitte des kreisförmigen Konstrukts und stellte sich vor seinem Häuptling. Unsicheres Grunzen verbreitete sich zwischen den außenstehenden Orks. Zargul erhob seine Pranke und befahl um Ruhe.

„mez aikar waz du wollenz hiär?“, schrie er aufgebracht zu seinem Oberschamanen.

Der alte Schamane klopfte mit seinem Stab auf den Boden und eine Feuerwand umschloss ihn und die vielen Häuptlinge. Panik verbreitete sich unter den Orks. Einige gingen nah ans Feuer heran und machten Anstalten durch zu springen, um ihrem Häuptling zu helfen. Andere riefen nach Wasser, um das Feuer zu löschen.

In mitten des Kreises zogen die vielen Häuptlinge ihre Äxte und Hämmer und keiften giftig zu Zargul:

„WAZ DAZ HIÄR? DU VERÄTA!“

„NOARGH. DAZ HABEN UOARGH NOARGH BÄFOLÄHN!“ rief er panisch zurück und sah fragend zu seinem Oberschamanen. Dieser zog die Kapuze der Robe zurück und offenbarte Schreckliches. Der Schädel des Orks sah wie vom Tod befallen aus und seine Augen hatten eine schleimig-grüne Farbe angenommen. Er nahm seinen Ahnenstab mit beiden Händen und kanalisierte seine Kraft. Eine Kraft die einem normalen Oberschamanen bei weitem Überstieg. Zargul schrie grunzend und fiel auf die Knie.

„MARTOK. W..W..aa.“

Auch die anderen Häuptlinge, die mittlerweile verstanden, das Zargul an dem Verrat nichts zu schaffen hatte, gingen ächzend zu Boden. Einige versuchten den Schamanen zu erreichen, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen, jedoch vergeblich. Martok saugte den Häuptlingen ihre Lebensenergie aus und schien immer mehr an Kraft zu gewinnen. Zargul’s Haut verschrumpelte immer mehr bis er nur noch wie ein leeres Gefäß auf Boden klatschte und dort liegen blieb. Die Orks außerhalb konnten von dem Geschehen nicht viel sehen, da die Flammenwand fast zwei Meter in die Luft ragte. Nur die Schreie ihre Häuptlinge vernahmen sie und versuchten weiterhin alles, um die Flammen zu löschen.

Martoks Brust hob sich unter der Robe schwer. Er hustete und spuckte eine klebrige mit Blut gemischte Substanz aus seinem Maul. Dann griff er erneut den Ahnenstab fest und einen Moment später drückten sich die toten Häuptlinge vom Boden hoch.

Gemeinsamer Feind

Fast 500 Jahre vergingen, seit Martoks Verrat. In dieser Zeit kämpften die Orks an zwei Fronten. Die Elfen, deren letzte Bastion eine Hafenstadt geworden war und die dämonischen Horden, die sich wie eine Pest über den Kontinent Rokkatush verbreiteten. Mittlerweile hatten es die Orks geschafft, sich zu einem großen Kriegsheer zusammenzuschließen. Der mez choharar dieser angsteinflößenden Kriegsmaschinerie war Ragosh. Unter seiner Führung schafften die Orks es nicht nur, den Elfen bittere Niederlagen zuzufügen, sie schafften es auch große Teile der Dämonen und Untoten zu besiegen und Bereiche Rokkatushs zurückzuerobern. Nur sein wichtigstes Ziel konnte Ragosh noch nicht erreichen. Den Tod des Verräters Martoks zu verkünden. Martok wurde schon unzählige Jahre nicht mehr gesehen. Viele gingen davon aus, dass die Gier nach mehr Macht ihn umbrachte. Ragosh vermutete jedoch, dass er sich feige in irgendeinem Höhlensystemen versteckt. Jetzt, nachdem ihm klar wurde, dass der Verrat an seinen Artgenossen keine Gute Idee war. Ein jeder mez choharar würde niemals Ruhen, bis Martoks Schädel aufgespießt in einem Orkfort stehen würde. Doch der Fortschritt im Kampf gegen die Elfen war so groß, dass Ragosh dieses Ziel kurzzeitig in den Hintergrund schob.

 

Viele Elfen flohen bei dem großen Ansturm auf die Hafenstadt mit ihren Schiffen gen Osten. Da Ragosh es nicht schaffte, die Hafenstadt einzunehmen, befahl er den Schiffen zu folgen. Dazu nutze er gekaperte Elfenschiffe. Orks waren jedoch nicht sonderlich gut im navigieren, so musste er dafür sorgen, dass auch genügend Schiffe gen Osten fuhren...

 

Es dauert nicht lange, bis Ragosh die Schiffe ausgingen und er keine weiteren Orks gen Osten schickten konnte. So kam es dazu, dass er wieder die Jagd nach dem Verräter aufnahm. Unter den vielen Schamanen der Orks hatte Martok mittlerweile einen anderen Namen. Sie nannten ihn verächtlich „Hexenmeister“. Ein korrumpierter Schamane, der von Arkonvals Mächten verleitet wurde. Im Durchschnitt schaffen es Orks 25 bis 30 Jahre alt zu werden. Schamanen leben schon deutlich länger. Aber Arkonvals Schergen schaffen es auch über Jahrhunderte zu überdauern, sofern man ihnen nicht mit einer Axt oder einem Hammer den Gar ausmacht. Und genau das hatte Ragosh vor. Die Frage war nur, wo sollte er suchen und wie mächtig war Martok mittlerweile wirklich?

 

Jahre vergingen bis Ragosh es tatsächlich schaffte, den Hexenmeister ausfindig zu machen. Das Foltern und Abschlachten unterschiedlichster Kreaturen brachte ihm die gewünschte Information. So war er nun schon Wochen im westlichen Gebirge unters, auf der Suche nach dem Eingang zu dem gesuchten Höhlensystem. Ihre Vorräte waren erschöpft und seine Begleiter zehrten an ihren Kraftreserven. Aber Orks sind zäh und nur schwer kleinzukriegen.

Nach zwei weiteren Tagen erreichen sie endlich den Eingang, tief versteckt im Gebirge. Ragosh betrat die Höhle als erster, so wie es sich für einen Anführer gehörte. Es roch nach verfaulten Kadavern. Überall lagen Knochen unterschiedlichster Lebewesen. Er war sich sicher, dass sie hier richtig waren. Mit einem Nicken machte er seinen Begleitern klar, dass sie ihn gefunden hätten.

Das Höhlensystem war tief. Ragosh und seine Orks liefen für Stunden tiefer und tiefer ins Gebirge, bis sie endlich in eine riesige Halle kamen. Vor ihnen, am Ende der Halle, stand mittig ein großer Altar, der mit Blut und Knochen besudelt war. Überall lagen Körperteile und stinkende Kadaver herum. Es glich einem Schlachtfeld. Doch wurden die Lebewesen nicht mit einer Axt oder einem Hammer zur Strecke gebracht. Es wurde ihnen grausam die Lebensenergie ausgesaugt. Hinter dem Altar war ein schlichter Stuhl aufgestellt, in dem ein vor sich hin faulender Ork saß, den Blick auf die Eindringlinge gerichtet.

Plötzlich kamen aus den verschiedenen Zugängen der Halle Untote auf den Orktrupp zugelaufen. Ragosh musterte seine Feinde und erkannte selbst tote Orks unter ihnen. Er schloss für einen kurzen moment seine Augen und stürmte dann  wütend auf seine Feinde los. Die Schlacht zwischen Eindringlingen und Verteidigern weilte nicht lange. Die lebenden Orks hatten kein Problem damit, den leblosen Geschöpfen die Köpfe abzutrennen. Doch die Ruhe hielt nicht lange an. Weitere Untote strömten wie Ameisen aus den Gängen. Er hatte so lange auf diesen Moment der Rache hingearbeitet und jetzt sollten ein paar Untote ihm diesen Sieg verderben? Ragosh warf seinen zpalta spielerisch von der linken in die rechte Pranke und stürmte den Untoten entgegen. Er verfiel in einen Blutrausch. Anderen Kriegern aus dem Trupp erging es nicht so gut. Ein Speer grub sich regelrecht in den Hals eines Orks, der gurgelnd zu Boden ging. Ein anderer wurde von ein Dutzend Pfeilen durchstochen. Es war ein erbitterter Kampf zwischen der nicht endenden Schar an Untoten und den Orks. Ragosh musste was unternehmen, sonst würden sie hier elendig sterben und als Untote wiederkehren. Er stürmte voran, um der Schlange den Kopf abzuhacken. Einige Untote stellen sich ihm in den Weg, jedoch schickte sie Ragosh, da zurück wo sie herkamen, ins Chaos. Er war kurz davor, Martok zu erreichen, da drückte sich der Hexenmeister auf und nahm seinen knorrigen Ahnenstab in die Hand. Ragosh wurde immer langsamer und fiel letztendlich auf Knie.

„N..oo..aargh!, brüllte der Häuptling, als plötzlich aus den hinteren Reihen ein Feuerball geschossen kam und den Hexenmeister direkt traf. Ein Schamane des Trupps hatte seine Kraft kanalisiert und wollte seinem Häuptling beistehen. Die zerfetzte Robe Martoks ging in Flammen auf. Ragosh spürte, wie die Kraft in ihm zurückkam. Er drückte sich hoch und rannte die letzten Meter auf Martok zu. Dieser versuchte sich aus der Robe zu befreien, dabei kam sein triefender Orkkadaver zum Vorschein. Der Häuptling schlug  direkt in Richtung seines Kopf, jedoch drehte der Hexenmeister sich ungünstig und der zpalta rammte sich in seinen Rücken. Panisch zog Ragosh seine Axt aus dem Körper, um erneut zuzuschlagen. Doch als er die Axt gerade raus zog, traf ihn ein Pfeil in den Rücken..und daraufhin noch einer..und noch einer..bis der Häuptling zu Boden ging. Er drehte sich mühsam auf den Knien um und ließ seinen Blick schweifen. Der Anblick erfüllte den Häuptling einerseits mit Stolz, da sein Trupp wie Bestien unzählige Untote bekämpft hatten, andererseits aber auch mit Wut, da sie ihr Ziel, Martoks Tod, verfehlt hatten. Blut quoll aus Ragosh Maul. Er versuchte sich aufzurichten, da spürte er plötzlich etwas kaltes was seinen Rücken durchtrennte. Er sah an sich herab und erkannte die Schwertklinge. Er starrte noch einen Augenblick zu seinen gefallenen Artgenossen bis sich seine blutroten Augen schlossen...


Unerwartete Wende

Auf der Insel Naheria scharten sich die Orks um Urok, einen aufstrebenden Kriegsfürsten. Uroks erste Aufgabe war es, die ankommenden Orks in einen Stamm wieder zu vereinen. Nichts war ihm ferner als führungslose Orks, die wie dumme Schafe von elfischen Pfeilen aufgespießt werden. Die Orks hatten sich auf einer Insel, die sie armuk nannten, westlich von Naheria niedergelassen. Dort bauten sie ihr Orkfort razak. Viele waren sie nicht, da es nicht alle Schiffe nach armuk schafften. So musste Urok erst mal für genügend Nachwuchs sorgen.

So vergingen die Jahre. Häuptlinge kamen und starben. Irgendwann erreichten sie wieder eine beachtliche Population. Und ihr Ziel war klar: Die Elfen vernichten oder zumindest viele von ihnen töten. Es herrschte nun erneut der Krieg zwischen Elfen und Orks. Hinzu kamen Spitzohren mit dunkler Haut, die Dunkelelfen genannt wurden. Für die Orks machte es keinen großen Unterschied. Spitzohren waren Spitzohren.

Nach einiger Zeit hatten es die Orks geschafft bis in die Hauptstadt der Elfen vorzudringen, doch eine gewaltige Explosion tötete ein Großteil der Heere aller Seiten. So zogen sich die Orks zurück, um ihre Verluste auszugleichen.

 

In dieser erneuten Zeit der Erholung bauten die Orks ihr Orkfort weiter zu einer Festung aus. Auch auf der Insel Naheria an einem westlichen Zipfel schufen sie ein kleinen Anlegeplatz, der ihnen die schnelle Überfahrt ermöglichen sollte. Mittlerweile waren auch die Menschen in Naheria angekommen und wie aus dem Nichts ragten plötzlich Gebäude und Stadtmauern in den Himmel. Die Ork-Späher berichteten ihren Häuptlingen von Zeit zu Zeit nichts Gutes. Doch waren sie immer noch zu geschwächt vom letzten Krieg. Eine direkte Konfrontation würde ihre Vernichtung zur Folge haben, weswegen sie zunächst erst mal weiter beobachteten und auf ihre Chance warteten.

 

Diese Chance kam einige Jahre später. Das neue mächtige Kriegsheer der Orks setzte auf Naheria über, um die Menschenstadt Aldron zu plündern und zu erobern. Doch die Menschen leisteten Widerstand, zur Freude der Orks. Eine Eroberung ohne Schlacht? Das wäre eine Schande gewesen.

Die Menschen kämpften so erbärmlich, wie es sich die Orks gedacht hatten. Immer weiter trieben die Orks sie wie eine Schafherde in Richtung Stadt zurück, als plötzlich ein Feuerstrahl vom Himmel kam. Dutzende Orks verbrannten sofort elendig. Ein Mensch auf einem Drachen. So was hatten die Orks bisher noch nicht gesehen. Der Häuptling befahl sofort zum Gegenangriff. Bogenschützen schossen in Richtung Drachen. Schamanen kanalisierten ihre Kraft und versuchten den Drachen vom Himmel zu holen. Doch die ersten Angreifer verfehlten ihr Ziel. Der Drache flog auf den Häuptling zu und ließ seinen Reiter nieder. Häuptling und Drachenreiter standen sich gegenüber. Ein bis dahin einzigartiges Ereignis. Ein Mensch, der einem Ork ebenbürtig war?

 

Einige Stunden später war die Schlacht vorbei. Die Orks waren geschlagen und flohen panisch. Es war die erster Niederlage der Orks auf Naheria. Eine Niederlage, die sie nicht kommen sahen. Aufgrund Dessen gab es nur noch wenige Überlebende, die den auf Naheria gegründeten Stamm „naworgh“ erneut aufbauen mussten. Den Orks stand eine schwere Zeit bevor. Eine Zeit in der sie nicht vergessen würden, wer ihnen diese Niederlage bescherte.